• Aspern Seestadt – Park am Seebogen

    Der neue Park - beginnend im Zentrum von Aspern, weiterführend zur freien Agrarlandschaft - ist räumlich durch die Hochbrücke der U-Bahn bestimmt. Unter der Brücke und in den angelagerten Flächen entsteht ein unkonventioneller Raum, der die Chance bietet, unterschiedlichste Potentiale zu entfalten.

    „Wo räumliche Konventionen fehlen, verhalten sich die Menschen auch anders“ (B.Willecke)

    Stadtwildnis und Urban Line
    Das Konzept fokusiert und polarisiert auf zwei gegensätzliche ästhetische Raumerfahrungen – der offene Raum unter der Hochbrücke und die Dichte in der Stadtwildnis. Ein dialog entsteht im Kontrast zwischen den starken architektonischen Elementen der „Säulenhalle“ der U-Bahn und den unmittelbar angrenzenden naturnahen Elementen der Stadtwildnis.
    Zwischen der mit vielfältigen Nutzungen aufgeladenen, urban geprägten Urban Line und der nutzungsoffenen, naturbestimmten Stadtwildnis entsteht ein starkes dialektisches Verhältnis.
    Die Stadtwildnis bietet innerhalb der Neustadt Aspern, als Ergänzung zum Seepark, viele Möglichkeiten der Naturerfahrung und freier Aneignung. Sie sichert Kindern / Nutzern ein wildes Streifland, Naturerfahrung aus erster Hand, vor der Haustüre.

    Aktiviertes Stadtband
    Die intensiven Nutzungen wie Spiel- und Sportplätze, Aufenthaltsbereiche werden als eindeutig gestaltete Interventionen unter und direkt benachbart zur Hochbrücke der U-Bahn gesetzt, der „Highline-Park“ wird so auf den Boden geholt.

    Struktur und Potential / Modularität
    Die robuste Grundstruktur ermöglicht auch in Zukunft bedarfsbedingte Veränderungen wie bsw. die Anlage von Stegen, Sitzelementen oder Schmuckgärten in der Stadtwildnis oder weiteren Sport- und Spielplätzen und anderen Nutzungen wie Wochen- und Flohmärkten unter und entlang der Brücke.

    Wegesystem
    Die Hauptwegeverbindungen werden unter und neben der Hochbrücke konzentriert. Hier verläuft auch der Hauptradweg.
    Die Stadtwildnis ist von einem Ortbetonrahmen gefasst, der sich als Sitzstufe, Bühne und Terrasse ausformuliert. Innerhalb der Stadtwildnis wird eine direkte Wegeverbindung zwischen dem Bildungscampus und der U-Bahn angeboten. Diese entwickelt sich aus dem Ortbetonrahmen. Weitere Wege werden zunächst bewusst nicht angelegt, ein System von Trampelpfaden kann so enstehen.

    Pflegekonzept Stadtwildnis
    Durch das Abtragen des nährstoffreichen Oberbodens und Aufbringen bzw. Freilegen von trockenem Kies werden floristisch und faunistisch attraktive Sukzessionsstandorte angelegt. Diese offenen Rohbodenstandorte erlauben - bzw. werden sogar gefördert - durch etwas rauhere Nutzungen wie Pumptrack und Dirt-Bike-Strecken.
    Durch Zuleitung des Oberflächenwassers angrenzender Belagsflächen, einzelne Wasseraufschlüsse und lehmgedichtete Stauhorizonte können zusätzlich ökologisch interessante wechselfeuchte Biotope entstehen.

    Materialkonzept
    Der neue Aussenraum übernimmt im Sinne eines stadtteilprägenden Kontinuums charakteristische Elemente des bestehenden Seeparks und führt seine Gestaltsprache bewusst weiter. Er erfindet die (landschaftsarchitektonische) Welt nicht neu.
    Asphalt und Ortbeton sind die Materialien der Bewegungs- und Verkehrsflächen, intensive Spielbereiche erhalten blaue epdm-Fallschutzbeläge.
    Die grafischen Linien-Elemente der Urban-Line werden mit bewährten, dauerhaften Straßenmarkierungen oder eingelegten Betonstreifen hergestellt.
    Die Baumscheiben werden leicht erhöht mit dunklen Betonformsteinen und Splittabstreu gebaut.

    Stadtwildnis und Topografie
    Die leicht tieferliegenden Flächen der Stadtwildnisflächen können ohne großen Materialabtrag gebaut werden, der Massenausgleich erfolgt durch eine lebhafte Microtopografie.

    Entwässerung
    Die Umgebung der U-Bahn wird technisch in den Kanal entwässert. Die ÖG-flächen werden über Rinnensysteme in Rigolen im Bereich der Stadtwildnis entwässert. Versiegelte Parkflächen werden direkt in der Stadtwildnis versickert. In den „Raingardens“, wechselfeuchten Biotopen, wird das Thema Oberflächenwasser inszeniert.

    Baumkonzept
    Lineare Ginkgoreihen begleiten die Hochbrücke und markieren, von weitem sichtbar, den Verlauf des übergeordneten Radwegs. Die Baumscheiben werden entsprechend den Anforderungen des Grünamts leicht erhöht ausgebildet. Die in der Stadtwildnis vorgeschlagene Start-Pflanzung mit Weiden, Birken, Ölweiden, Robinien unterstützt die Sukzession der Ruderalflächen, unterschiedliche floristische Gesellschaften können sich im Lauf der Zeit entwickeln.

    Barrierefreiheit und Blindenleitsystem
    Der gesamte Freiraum wird barrierefrei ausgebildet, die vertieft liegenden Flächen der Stadtwildnis sind über Rampen erreichbar.
    Fräsungen im Asphalt ermöglichen ein taktiles Blindenleitsystem.

    Lichtkonzept Urban Line
    Der Raum unter der Hochtrasse kann mit relativ geringem Aufwand Nachts in einen sehr speziellen Farbraum verwandelt werden. Säulen und Untersichten der Brücke können zusätzlich mit Effektbeleuchtung inszeniert werden.

    Aspern Seestadt – Park am Seebogen

    Platzierung: Teilnahme 2. Wettbewerbsstufe
    Jahr: 2017
    Ort: Wien - Aspern
    Fläche: 51000 m²
  • Projektübersicht

    Aspern Seestadt – Park am Seebogen

    Der neue Park - beginnend im Zentrum von Aspern, weiterführend zur freien Agrarlandschaft - ist räumlich durch die Hochbrücke der U-Bahn bestimmt. Unter der Brücke und in den angelagerten Flächen entsteht ein unkonventioneller Raum, der die Chance bietet, unterschiedlichste Potentiale zu entfalten.

    „Wo räumliche Konventionen fehlen, verhalten sich die Menschen auch anders“ (B.Willecke)

    Stadtwildnis und Urban Line
    Das Konzept fokusiert und polarisiert auf zwei gegensätzliche ästhetische Raumerfahrungen – der offene Raum unter der Hochbrücke und die Dichte in der Stadtwildnis. Ein dialog entsteht im Kontrast zwischen den starken architektonischen Elementen der „Säulenhalle“ der U-Bahn und den unmittelbar angrenzenden naturnahen Elementen der Stadtwildnis.
    Zwischen der mit vielfältigen Nutzungen aufgeladenen, urban geprägten Urban Line und der nutzungsoffenen, naturbestimmten Stadtwildnis entsteht ein starkes dialektisches Verhältnis.
    Die Stadtwildnis bietet innerhalb der Neustadt Aspern, als Ergänzung zum Seepark, viele Möglichkeiten der Naturerfahrung und freier Aneignung. Sie sichert Kindern / Nutzern ein wildes Streifland, Naturerfahrung aus erster Hand, vor der Haustüre.

    Aktiviertes Stadtband
    Die intensiven Nutzungen wie Spiel- und Sportplätze, Aufenthaltsbereiche werden als eindeutig gestaltete Interventionen unter und direkt benachbart zur Hochbrücke der U-Bahn gesetzt, der „Highline-Park“ wird so auf den Boden geholt.

    Struktur und Potential / Modularität
    Die robuste Grundstruktur ermöglicht auch in Zukunft bedarfsbedingte Veränderungen wie bsw. die Anlage von Stegen, Sitzelementen oder Schmuckgärten in der Stadtwildnis oder weiteren Sport- und Spielplätzen und anderen Nutzungen wie Wochen- und Flohmärkten unter und entlang der Brücke.

    Wegesystem
    Die Hauptwegeverbindungen werden unter und neben der Hochbrücke konzentriert. Hier verläuft auch der Hauptradweg.
    Die Stadtwildnis ist von einem Ortbetonrahmen gefasst, der sich als Sitzstufe, Bühne und Terrasse ausformuliert. Innerhalb der Stadtwildnis wird eine direkte Wegeverbindung zwischen dem Bildungscampus und der U-Bahn angeboten. Diese entwickelt sich aus dem Ortbetonrahmen. Weitere Wege werden zunächst bewusst nicht angelegt, ein System von Trampelpfaden kann so enstehen.

    Pflegekonzept Stadtwildnis
    Durch das Abtragen des nährstoffreichen Oberbodens und Aufbringen bzw. Freilegen von trockenem Kies werden floristisch und faunistisch attraktive Sukzessionsstandorte angelegt. Diese offenen Rohbodenstandorte erlauben - bzw. werden sogar gefördert - durch etwas rauhere Nutzungen wie Pumptrack und Dirt-Bike-Strecken.
    Durch Zuleitung des Oberflächenwassers angrenzender Belagsflächen, einzelne Wasseraufschlüsse und lehmgedichtete Stauhorizonte können zusätzlich ökologisch interessante wechselfeuchte Biotope entstehen.

    Materialkonzept
    Der neue Aussenraum übernimmt im Sinne eines stadtteilprägenden Kontinuums charakteristische Elemente des bestehenden Seeparks und führt seine Gestaltsprache bewusst weiter. Er erfindet die (landschaftsarchitektonische) Welt nicht neu.
    Asphalt und Ortbeton sind die Materialien der Bewegungs- und Verkehrsflächen, intensive Spielbereiche erhalten blaue epdm-Fallschutzbeläge.
    Die grafischen Linien-Elemente der Urban-Line werden mit bewährten, dauerhaften Straßenmarkierungen oder eingelegten Betonstreifen hergestellt.
    Die Baumscheiben werden leicht erhöht mit dunklen Betonformsteinen und Splittabstreu gebaut.

    Stadtwildnis und Topografie
    Die leicht tieferliegenden Flächen der Stadtwildnisflächen können ohne großen Materialabtrag gebaut werden, der Massenausgleich erfolgt durch eine lebhafte Microtopografie.

    Entwässerung
    Die Umgebung der U-Bahn wird technisch in den Kanal entwässert. Die ÖG-flächen werden über Rinnensysteme in Rigolen im Bereich der Stadtwildnis entwässert. Versiegelte Parkflächen werden direkt in der Stadtwildnis versickert. In den „Raingardens“, wechselfeuchten Biotopen, wird das Thema Oberflächenwasser inszeniert.

    Baumkonzept
    Lineare Ginkgoreihen begleiten die Hochbrücke und markieren, von weitem sichtbar, den Verlauf des übergeordneten Radwegs. Die Baumscheiben werden entsprechend den Anforderungen des Grünamts leicht erhöht ausgebildet. Die in der Stadtwildnis vorgeschlagene Start-Pflanzung mit Weiden, Birken, Ölweiden, Robinien unterstützt die Sukzession der Ruderalflächen, unterschiedliche floristische Gesellschaften können sich im Lauf der Zeit entwickeln.

    Barrierefreiheit und Blindenleitsystem
    Der gesamte Freiraum wird barrierefrei ausgebildet, die vertieft liegenden Flächen der Stadtwildnis sind über Rampen erreichbar.
    Fräsungen im Asphalt ermöglichen ein taktiles Blindenleitsystem.

    Lichtkonzept Urban Line
    Der Raum unter der Hochtrasse kann mit relativ geringem Aufwand Nachts in einen sehr speziellen Farbraum verwandelt werden. Säulen und Untersichten der Brücke können zusätzlich mit Effektbeleuchtung inszeniert werden.

    Aspern Seestadt – Park am Seebogen

    Platzierung: Teilnahme 2. Wettbewerbsstufe
    Jahr: 2017
    Ort: Wien - Aspern
    Fläche: 51000 m²